Jeder brauch mal eine Auszeit für sich selbst
- Evelyn Engelmann
- 7. März 2023
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Mai 2023
Lerne, warum es so wichtig ist, Zeit mit dir selbst zu verbringen

MeTime? Ja, ja, das ist doch nur so ein neumodischer Begriff für “Zeit für mich” nehmen. Und wann genau soll ich das machen? Ich hab Kinder, ich hab einen Job, dafür hab ich keine Zeit…
So oder so ähnlich sind die meisten Reaktionen auf meine Frage, ob sich jemand denn diese Woche schon MeTime genommen hat? Dabei wird die Wirkung von dieser kleinen Auszeit vom Alltag, dieser kurzen Zeit nur für sich, maßlos unterschätzt. Gerade in einer Zeit, in der Beschäftigt sein, als das neue Statussymbol gilt. In der aber auch psychische und körperliche Überlastungssymptome so weit verbreitet sind, wie nie zuvor. Einer Leistungsgesellschaft, in der ständiges Funktionieren müssen, ein ständiges Dauerleisten gefördert bzw gewollt ist, ja teilweise sogar vorausgesetzt wird, um in der Arbeitswelt zu bestehen. In einer Zeit, in der man das Gefühl bekommt, dass man nie nie niemals einfach nur Nichtstun sollte.
Warum eigentlich nicht? Warum nicht einfach mal die Batterien wieder aufladen, die vom ständigen Rumgehassel so belastet werden? Warum nicht einfach mal alles stehn und liegen lassen und gar nichts tun? Warum nicht einfach mal rauszommen aus diesem regelrechtem Bombardement aus Bildern, Geräuschen und Eindrücken? Denn genau das passiert uns jeden Tag, ein Beschallt werden von allen Seiten, egal wo man ist. Gerade in Großstädten wie Hamburg gibt es kaum einen Ort, wo man nicht mit Werbung zugeschmissen wird, in der U- & S- Bahn kann man dem kaum noch entrinnen. Selbst auf der Alster gibt es Ausnahmen vom Werbeverbot. (Findet ihr welche?)
Und es muss ja nicht einmal Nichtstun sein. MeTime bedeutet im Grunde nämlich nur, sich einmal Zeit nur für sich zu nehmen. Und die kannst du nach Herzenslust füllen, wie du möchtest. Einzige Voraussetzung: Es sollte unbedingt etwas sein, was dir gut tut. Das kann Lesen sein, Kochen oder Backen, wenn dir das Entspannung und Spaß bringt, Sporteln, Waldbaden… ja, du hast richtig gehört, die japanische Tradition, Zeit im Wald zu verbringen, nennt sich “Waldbaden”.
Wie Natur helfen kann
Dabei, und das haben die Japaner schon frühzeitig erkannt, kann die Natur uns wieder aufladen und erden. Uns aus dem hektischen Alltag raus holen, unser Denken wieder entspannen und uns einfach mal durchatmen lassen. Und dabei musst du nicht einmal nach Japan fliegen. Waldbaden gibt es mittlerweile auch bei uns, denn auch wir haben viel Natur, in der man einfach mal wieder auftanken kann. Es gibt mittlerweile sogar eine deutsche Akademie für Waldbaden und Gesundheit und zB die liebe Sabrina (www.wald-hafen.de)* bietet sogar Kurse dazu in Hamburg und Umgebung an. Mehr dazu erfährst du auf ihrer Website und vielleicht treffen wir uns in einem ihrer Kurse. Ich wollte das nämlich auch schon immer mal ausprobieren. ;)
Natur bringt dich zu dir selbst zurück, es erdet dich und hilft dir, dich auf dich selbst zurück zu besinnen, wieder bei dir anzukommen. Einmal zu spüren, wie es dir geht. Ein großer Anteil auch im Yoga. In dich selbst hinein horchen, um zu schauen, ob der Weg, den du eingeschlagen hast, auch der Richtige für dich ist, bzw, ob es dir auch körperlich, geistig und seelisch gut geht. All das erkennst du nur, wenn du dir Zeit und Ruhe dafür nimmst, abseits der ganzen Ablenkungen und des Trubels, den unser Alltag so bereithält. Abseits des Rennens und fernab des Lärms um dich herum. Denn, wenn du bemerkst, dass es dir irgendwo nicht gut geht, nur dann kannst du etwas dafür tun, Ausgleich zu bekommen bzw sich des Themas anzunehmen. Sei es im Kleinen, dass du irgendwo verspannt bist oder du unausgeglichen bist oder dich ein bestimmtes Thema sehr beschäftigt. Dass du das Gefühl hast, etwas verändern zu müssen, was dir auf Dauer gar nicht gut tut. Oder im Großen, dass eine Situation oder gar dein Leben nicht dem entspricht, wie du es dir wünschst und du es leben möchtest.
Techniken & Einstellungen
Meditation ist ein wichtiges Werkzeug, das dir hilft, dein Inneres Sein, deinen inneren Zustand zu erkennen. Dieses ganze Überlagert-Sein aufzulösen, um ganz tief in dich rein zu horchen und dich zu hören. Im Hier und Jetzt zu sein. Ein CheckIn bei dir selbst. Und by the way, das allseits Erstrebte “authentisch sein”, erreichst du auch nur, indem du dich selbst kennst. Selbstbewusstsein entwickelst und ganz du selbst bist. Auch dafür musst du wissen, wie es dir geht, wer du bist und dich selbst erst einmal kennen lernen. Here wie go: MeTime.
Ein weiteres tolles Tool ist zB das Journaling. Super hilfreich, besonders, wenn es darum geht zu erkennen, wie dein weiterer Weg aussehen soll. Die eigene Lebensgestaltung in die Hand zu nehmen und dich selbst weiterzuentwickeln. Vielleicht auch erst einmal mit einer Bestandsaufnahme anzufangen. Dann weiter zu schauen, wo du überhaupt hin möchtest, um dann die einzelnen Schritte gehen zu können. Einen Plan machen.
Entspannungstechniken, wie Yoga Asanas oder auch autogenes Training sind ebenfalls eine tolle Art, seine Auszeit zu verbringen. Bewusst Stress abbauen. Dich bei dir selbst ankommen zu lassen.
Und nein, das ist nicht egoistisch! Sondern essentiell. Im Flugzeug nimmst du dir doch auch zuerst die Sauerstoffmaske für dich selbst, damit du danach als zweiten Schritt jemand anderem helfen kannst. Und genau so ist es auch im restlichen Leben. Du kannst nicht nur geben, Energie, Zeit, Fürsorge, … denn irgendwann bist du so leer, dass deine Gesundheit und deine Psyche leidet. Du musst dich regelmäßig wieder auffüllen, damit du weiter geben kannst. Easy as that. Und mit was du dich wieder auffüllst, was dir Energie gibt, musst du für dich herausfinden. Ganz individuell. Und das tust du, indem du in dich hinein horchst und Dinge ausprobierst.
Vorteile für den Alltag & Beruf
Im restlichen Alltag und auch im Beruf sind die Benefits von MeTime und bewussten Auszeiten deutlich zu spüren. Menschen, die regelmäßig Auszeiten nehmen und sich wieder aufladen, sind deutlich (Stress) resilienter und weniger krank. Gerade das In-sich-hinein-hören, wie es einem geht, lässt uns frühzeitig gegenlenken. Wenn du erkennst, dass zB eine Erkältung im Anflug ist oder dir etwas wehtut, kannst du rechtzeitig genug Änderungen im Alltag vornehmen. ZB mehr Bewegung in der Mittagspause oder Änderungen am Arbeitsplatz zB eine ergonomischere Arbeitsplatz Haltung durch Erhöhung des Monitors, eine andere Maus oder ein passenderer Schreibtischstuhl. Nur dann kannst du längere Ausfallzeiten vermeiden. Es gibt so viele Möglichkeiten frühzeitig gegen zu steuern. Es ist ein bisschen wie beim Segeln, wenn man rechtzeitig genug bemerkt, wenn man vom Kurs abgekommen ist, fällt die Kurskorrektur geringer aus und der Umweg, in diesem Fall die Krankheits- bzw Ausfallzeit, wird verringert. Nicht umsonst gehen die Menschen im asiatischen Raum häufig zum Arzt, um Tipps für eine bessere Lebensführung zu erhalten, bevor sie krank sind.
Und so muss es ja nicht nur um die körperlichen Aspekte gehen, auch der Wunsch nach einer Änderung im Lebensweg, in der Karriere, nach Weiterbildung oder Ähnlichem, lassen sich zB durch das erwähnte Journaling wunderbar erkennen. Nach dem Motto: Schreib es auf und du weißt, was du denkst.
Und wo wir gerade bei hilfreichen Tools sind. Die Meditation ist nicht nur eine extrem nützliche Möglichkeit zur Ruhe zu kommen und sich auf sich zu konzentrieren, sondern Du erhältst ganz nebenbei auch noch eine höhere Konzentrationsfähigkeit und mehr Fokus. Es ist reine Übungssache. Je öfter du übst, dich wirklich nur auf eine Sache zu konzentrieren, die Gedanken vorbeiziehen zu lassen, desto geübter bist du darin und kannst das auch in anderen Lebensbereichen anwenden. Noch ein Vorteil: Sie kann ganz leicht und von außen fast unbemerkt in den Arbeitsalltag integriert werden. ;)
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Mama MeTime
Gerade als Mama merke ich immer wieder, wie wichtig es ist, auch wirklich konsequent Zeit nur für sich zu haben, sich als Individuum wahrzunehmen und eben nicht die ganze Zeit nur für seine Familie da zu sein. Mit dem Kopf mal was anderes machen oder einfach mal alleine raus gehen. Yoga mal wirklich nur für sich zu machen. Nicht Mama Kind Yoga, wobei das natürlich eine super Möglichkeit ist, überhaupt Yoga zu machen, andere Muttis kennenzulernen, sich auszutauschen etc. Aber zu solchen Kursen kann man genauso gut auch mal ohne Kind gehen, wenn irgend möglich.
Deine eigene kleine Yoga Routine zu haben, nur für dich, das hat nochmal eine ganz eigene besondere Qualität. Und sei es nur 10 Min am Tag. Ein absoluter Game Changer und Plus Punkt in meinem Alltag! Seit der Schwangerschaft hab ich noch viel mehr gemerkt, wie essentiell es ist, sich regelmäßig zu bewegen, um gut durch die Schwangerschaft mit ihren körperlichen Umstellungen zu kommen. Nun, als Mama zeigt sich der geistige Anteil am Yoga umso deutlicher. Denn es ist nicht nur wichtig, wie es deinem Baby geht, sondern auch dir. Du bist ein wichtiger Bestandteil des ganzen Gefüges. Und dazu brauchst du Ruhe, um zu horchen, wie es dir eigentlich geht. In Stille zu atmen, den Raum um dich wahrzunehmen, mit allen Sinnen, ohne direkt wieder jemanden bespaßen zu müssen, reagieren, Energie geben. In solchen Momenten lade ich wieder auf, erhalte Energie. Entstresse und tue mir etwas Gutes. Damit ich im Rest der Zeit wieder auf meine volle Energie zurückgreifen kann, geben kann und aus dem Vollen schöpfe.
Hast du regelmäßig MeTime? Wie machst du das? Hast du besondere Hobbies oder Zeiten, an denen du nur für dich bist? In denen du auftankst und den Alltag hinter dir lässt? Schreib mir gern dazu, auf Insta, LinkedIn oder hier auf der Website. Ich freu mich von dir zu hören.
Bis dahin.
Namaste,
Evelyn
*Unbezahlte Namensnennung & Werbung
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