Wie du deine Yoga Routine ganz entspannt mit in den Urlaub nehmen kannst
- Evelyn Engelmann
- 12. Okt. 2021
- 5 Min. Lesezeit
oder: Wann soll ich das denn jetzt noch machen?

Du fährst mit deiner Familie oder alleine in den Urlaub und hast dir fest vorgenommen deine regelmäßige Yoga Routine weiter zu machen? Oder du willst die Urlaubszeit nutzen, um wieder mehr Yoga zu machen? Gerade im Urlaub will man Dinge tun, die einem gut tun und entspannen. Aber kaum bist du am Urlaubsort angekommen findest du irgendwie überhaupt keine Zeit dafür? Es gibt so viel zu entdecken und irgendwie sitzt du dann doch lieber im Cafe und schlürfst genüsslich deinen Latte Macchiato?
Dann geht es dir genau wie mir in den letzten Jahren. Irgendwie genießt man es doch endlich mal wieder lange auszuschlafen und die Family hat ja auch noch ihre Zeiten, die sie einfordert und überhaupt, das Land will entdeckt werden. Da kann man sich schlecht einfach abseilen und sein Ding machen. Kann man nicht? Doch kann man. Es ist nämlich auch dein Urlaub!
Auf meinem letzten Segeltörn auf der Ostsee zwischen schwedischen Schären und dänischen Erbseninseln gab es morgens viel zu tun. Die Crew wollte ausgiebig Frühstücken und dennoch rechtzeitig los, es musste noch der aktuelle Wind beäugt, um die Großwetterlage besser einschätzen zu können und der Kurs final festgelegt werden und und und. Und ganz schnell wurde aus dem Vorsatz jeden Morgen die Yogamatte auszurollen ein: Ach neee, lass mal. Lieber nochmal für ein Minütchen umdrehen.
Doch irgendwann fing das schlechte Gewissen mir selbst gegenüber an. Irgendwie ist Yoga doch etwas was mir gut tut und mich entspannt. Etwas das ich wirklich gerne mache und gerade draussen in der Natur unheimlich viel Spaß macht. Diese Orte an denen wir segelnderweise anlandeten waren so wunderschön, warum nicht durch eine Yogapraxis noch schöner machen und in bleibender Erinnerung behalten? Gesagt getan, am nächsten Morgen stieg ich leise, ohne die anderen zu wecken, mit meiner Yogamatte unter dem Arm aus der Koje und schlich mich unbemerkt von Bord. Es war nicht schwer in der Nähe ein windgeschütztes Plätzchen zu finden und nachdem ich kurz in mich gegangen war, um zu schauen, was ich in dem Moment brauchte, setzte ich mir die Kopfhörer ein und ließ mich durch eine wunderbare Rückenstunde geleiten. Herrlich.
Gerade wenn man am Segeln ist und lange Tage an Bord hat, bewegt man sich relativ wenig. Klar muss man mal ein Segel umbauen, das Fall hochziehen oder ein Manöver fahren und ist dabei gut am kurbeln, aber wirklich viel Raum zum gehen oder Gelegenheit sich zu strecken gibt es nicht, gerade wenn das Boot vorm Wind Lage schiebt. Mir tat diese eine morgendliche Yogastunde so gut, dass ich ab dem Tag tatsächlich fast jeden Tag morgens ein klein wenig früher aufstand um Yoga zu üben. Und dabei die atemberaubendsten Plätzchen fand: Auf einer Schäre mit verlassenem Hafen in der Morgensonne, auf den Erbseninseln am Schwimmsteg, der danach natürlich direkt genutzt wurde und und und. Und es dauerte nicht lange bis mein Mann sich dazu gesellte und einfach das tat was ich tat. Klar schauten immer mal wieder neugierige Bewohner der Inseln verwundert zu, während wir im Herabschauenden Hund die Beine in die Höhe streckten oder im Krieger 2 stolz über unsere vordere Hand auf die Wellen hinaus schauten. Aber das merkte man irgendwann gar nicht mehr. Meist saß man völlig allein in der Natur und tat sich etwas Gutes.
Meine 5 Tipps für deine Yogaroutine im Urlaub
1. Such dir eine Zeit, die für dich passt
Meiner Erfahrung nach bist du morgens am ungestörtesten, aber manchmal ist man einfach nicht der Typ für Bewegung am morgen. Auch das ist völlig ok. Achte aber darauf deiner Begleitung (falls vorhanden) zu kommunizieren, dass du ein wenig Zeit für dich brauchst. Gerade wenn die Tendenz zum Stören vorhanden ist. Es sei denn die Person schläft, dann bitte nicht wecken und einfach raus sneaken. ;) Meist kommt dann danach ein: Oooooh, das würd ich auch gerne machen. Darf ich morgen mitmachen? :D
2. Such dir einen Ort an dem du ungestört bist
Manchmal ist er auf der Terrasse in der Sonne, manchmal in einem schönen Wald in der Nähe oder am Strand. Der Vorteil daran morgens relativ früh zu üben ist, dass du an den meisten Orten noch sehr ungestört sein kannst. Aber auch wenn du etwas später, mitten am Tag oder abends übst findest du sicherlich ein Plätzchen. Und wenn es im Zimmer ist, während deine Begleitung unterwegs ist. Nimm dir den Raum, den du brauchst.
Besonders schön ist es natürlich mit einer tollen Aussicht oder am Wasser zu üben, das Geräusch des Wellen- oder Blätterrauschens entspannt uns umso mehr. Mit Tieren und Natur um dich herum findest du schöne Kraftorte. Mittlerweile fange ich schon ganz automatisch an, sobald ich an einem Ort neu ankomme, eine Art Location Scouting zu machen und mir schöne passende Orte zu merken, an denen ich vorbei komme.
3. Nimm dir eine Yogamatte mit
Klar, man kann auch auf dem Teppich in der Unterkunft vorm Bett, auf seinem Strandtuch oder seinem Handtuch üben. Häufig war ich bei dem Versuch aber irgendwie frustriert, weil ich die ganze Zeit am rutschen war oder dauernd auf den kalten Boden gekommen bin. Du willst diese Zeit genießen, also besorg dir eine schöne rutschfeste Matte, die du leicht mitnehmen kannst. Es gibt mittlerweile sogar Reisematten, welche du falten kannst, um sie besser im Gepäck zu verstauen und natürlich auch immer eine nachhaltige Variante des Ganzen😉. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass du Yoga übst, wenn du sie extra mitgenommen hast. Aber lass dich nicht täuschen, du willst nicht wissen wie häufig ich meine Matte dabei hatte und gar nicht geübt hab. Was mich zum nächsten Punkt führt…
4. Sei nachsichtig mit dir selbst
Meist klappt es nicht sofort, denn du musst auch erstmal den Alltag an deinem Urlaubsort kennenlernen, was dir oder deiner Familie wichtig ist, welche Zeiten passen etc. Also mach dich nicht fertig, wenn es nicht direkt vom ersten Tag an klappt. Und auch zwischendurch kann es immer mal Tage geben an denen gar nichts geht, sei es weil ihr feiern wart und dein Kopf Mittags noch so laut dröhnt, wie die Musik am abend zuvor oder ihr einen besonderen Ausflug geplant habt. Sei nicht so streng mit dir, es ist immerhin Urlaub. Da sollst du dich vom stressigen Alltag erholen und vom Müssen wegkommen. Versuch es einfach am nächsten Tag wieder.
5. Sei vorbereitet
Normalerweise sollte man bei jeder Yogapraxis erst einmal in sich hinein horchen, was man selbst und sein Körper gerade braucht. Aber wenn du einfach mal gar keine Idee hast, was für Asanas du machen willst oder du noch nie alleine Yoga gemacht hast, dann hilft ein Podcast oder ein Video mit einer angeleiteten Yoga Routine, die du dir entweder auf deinem Kopfhörer anhören oder als kleines Video auf dem handy vor dir hinstellen und mitmachen kannst. Such dir am Besten am Abend vorher oder vielleicht sogar schon vor dem Urlaub ein paar Go To Quellen raus, die du schnell zur Hand hast. Vielleicht hast du auch keinen Internet Zugang im Urlaubsland und kannst sie dir dann vorher runterladen. Eine besonders schöne Variante, wenn du regelmäßig bei einem Studio eine Klasse besuchst und es diese auch online gib: Mach sie einfach vom Urlaubsort mit. Auch das geht.
Ich hoffe meine Erfahrungen konnten dir ein wenig helfen beim Vorsatz in deinem nächsten Urlaub Yoga zu machen und dich motivieren voller Vorfreude deine Matte auszurollen. Probier’s einfach, manchmal macht man sich auch viel zu viele Gedanken im Vorfelde und freut sich umso mehr, dass es dann doch mit Leichtigkeit klappt. Nimm dir gerade für den Anfang nicht zu viel vor und vielleicht bist du ja auch schon längst am Plätze suchen für morgen früh. ;) Schreib mir gerne auf WhatsApp, Insta oder per Mail wo du warst und wo du schöne Orte gefunden hast. Ein bisschen Austausch in der Community bestärkt uns gegenseitig und bringt uns alle auf die wunderbarsten Ideen.
Happy holidays!
Liebe Grüße und Namaste,
Evelyn
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